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Philosophisches

Je mehr man sich den Dingen widmet, um so mehr Fragen tauchen auf. Hier gibt es Artikel, Gedichte und Anregungen, die vielleicht geeignet sind, den Blick über den Tellerand zu heben.

Der Feind in nächster Nähe - vierzehn Thesen gegen den Tod                 pdf     Word-Dokument

Computerfreak und Schulversager  Link zum Manuskript der Sendung Leonardo WDR 5

Ich bin ja immer wieder überrascht, wie sehr sich doch der Glaube an Übersinnliches und schicksalshafte Vorbestimmung in den Köpfen festgesetzt hat. Von den Charakterisierungen durch Sternbilder ganz zu schweigen: In diesem Zusammenhang ein Artikel aus der FR vom 17.12.2005

Kein Happy End für Condoleezza und Kim

Astrologen lagen mit ihren Prophezeiungen für das Jahr 2005 meist sauber daneben

 

Als der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) im vergangenen Mai die vorgezogene Bundestagswahl ankurbelte, überraschte er damit nicht nur politische Freunde und Feinde. Auch für die Zunft der Sterndeuter kam das innenpolitische Großereignis des zu Ende gehenden Jahres völlig aus heiterem Himmel: Kein einziger Astrologe, Wahrsager oder Numerologe hatte die Neuwahl vorausgesagt. Bei anderen Themen lagen die Zukunftsdeuter mit ihren Prognosen für 2005 kaum weniger daneben. Zu diesem Ergebnis kommt die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften im südhessischen Roßdorf in ihrer jährlichen Auswertung der Vorhersagen.

110 Prognosen von 27 Wahrsagern hat der Mainzer Mathematiker Michael Kunkel für die Gesellschaft gesammelt und ausgewertet. Seine am Donnerstag vorgestellte Bilanz fällt vernichtend aus: "Auch dieses Jahr muss man den Auguren insgesamt ein ungenügendes Zeugnis ausstellen." Überwiegend hätten sie "Banales, Unverständliches oder gänzlich Absurdes" vorausgesagt.

Wichtigstes Thema der Sterndeuter war zwar die Bundestagsneuwahl, jedoch erst mit einiger Verspätung. Nachdem die Wahl einmal angekündigt war, wurden alle erdenklichen Ergebnisse prophezeit, von einer Fortsetzung der rot-grünen Koalition bis zur nahen Revolution oder einem Diktator im Jahr 2010.

Die Astrologin Edeltraud Lukas Möller sah immerhin Angela Merkel als Bundeskanzlerin voraus - allerdings nur bei einem Wahltermin im November. Am tatsächlichen Wahltermin 18. September hätte nach ihrer Prognose ein anderer Unionskandidat triumphieren müssen. Durchaus zutreffend war dagegen die Voraussage Alexandra Klingshammers, der ein politisches Patt nach der Wahl schwante - drei Tage vor dem Wahltermin.

Auch mit Ansagen zum Tod des Papstes, in den 80er und 90er Jahren Standardrepertoire, hielten sich die Wahrsager für 2005 erstaunlich zurück. Erst als Johannes Paul II. im Februar zum zweiten Mal im Krankenhaus lag und nicht mehr sprechen konnte, kündigte Martin Schmid den Tod des Heiligen Vaters für Ende April oder Anfang Mai an. Er kam dem Deuter am 2. April zuvor.

Weitere Fehl-Prophezeiungen für 2005: ein Anschlag auf US-Präsident George W. Bush, der Zusammenbruch des US-Dollars und eine Samstagabendshow für TV-Talkerin Sandra Maischberger.

Wenigstens beim Fußball gelangen den Wahrsagern ein paar Treffer: Der nach eigenen Angaben mehr als 600 Jahre alte Rei Souli wusste verblüffenderweise vorher, dass Schalke 04 nicht Deutscher Meister werden würde. Und der Zahlendeuter Arndt Aschenbeck sagte das 1:0 von Schalke gegen Bayern München im März voraus. Ein 1:1 hatte er übrigens auch nicht ausgeschlossen.

Glück im Unglück hatte der Inder Kunjilal Malviya mit einer falschen Prophezeiung in eigener Sache. Für den Nachmittag des 20. Oktober hatte der 75-Jährige seinen natürlichen Tod angekündigt. Hunderte Schaulustige konnten anschließend bezeugen, dass er sich geirrt hatte. Die Familie machte die Gebete der Zuschauer für den Wandel des Schicksals verantwortlich.

Als absurdeste Prognose des Jahres machte Kunkel die Voraussage von Feng-Shui-Meistern aus Hongkong aus, der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Il werde sich in US-Außenministerin Condoleezza Rice verlieben. Diese werde den Diktator zur Öffnung seines abgeschotteten Regimes bewegen, und gemeinsam würden beide den Terror-Paten Osama bin Laden aufspüren. dpa


 

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Am Tage, da die schöne Welt für uns begann,
begann für uns die Dürftigkeit des Lebens und wir tauschten das Bewußtsein für unsere Reinigkeit und Freiheit ein.
- Der reine leidensfreie Geist befaßt sich mit dem Stoffe nicht, ist aber auch sich keines Dings und seiner nicht bewußt. Für ihn ist keine Welt, denn außer ihm ist nichts. Doch was ich sag ist nur Gedanke. -
Nun fühlen wir die Schranken unseres Wesens und die gehemmte Kraft sträubt ungeduldig sich gegen ihre Fesseln, und es sehnt der Geist  zum ungetrübtem Äther sich zurück. Doch ist in uns wieder etwas, das die Fesseln gern behält, denn würd' das Göttliche in uns von keinem Widerstand beschränkt - wir fühlten uns und andere nicht. Sich aber nicht zu fühlen ist der Tod, von nichts zu wissen und vernichtet seyn ist Eins für uns. -
Wie sollten wir den Trieb unendlich fortzuschreiten, uns zu läutern, uns zu veredlen, zu befreien verläugnen? Das wäre thierisch.
Doch wir sollten auch des Triebs, beschränkt zu werden, zu empfangen, nicht stolz uns überheben, denn es wäre nicht menschlich, und wir  tödteten uns selbst.
Den Widerstreit der Triebe, deren keiner entbehrlich ist, vereiniget die
LIEBE.

Friedrich Hölderlin

 

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